Was tun bei Arthrose? – Ursachen, Symptome & effektive Behandlungsmöglichkeiten
Was tun bei Arthrose?
Die Diagnose Arthrose bedeutet nicht automatisch, dass man plötzlich älter geworden ist. Auch jüngere Menschen, Sportler und Übergewichtige können von dieser häufigen Gelenkerkrankung betroffen sein. Arthrose ist nicht nur eine typische Erkrankung des Alters, sondern hängt oft mit dem Lebensstil zusammen. Besonders häufig sind Knie-, Hüft- und Fingergelenke betroffen. Studien zeigen, dass Männer zwischen 60 und 64 Jahren häufiger unter Kniearthrose leiden als Frauen, wobei die Erkrankung bei Frauen auf beiden Seiten nahezu gleich verteilt ist.
Interessanterweise klagen nur 15% der Betroffenen mit nachgewiesener Kniearthrose über Schmerzen.
Anatomie des Gelenks und der Arthrose-Schaden
Ein Gelenk besteht aus zwei von Knorpel bedeckten Knochen, die von einer Gelenkkapsel umschlossen sind. Die Gelenkflüssigkeit fungiert als „Schmiermittel“. Bei zu wenig Bewegung bildet sich diese Flüssigkeit zurück, was den Knorpel nicht mehr ausreichend nährt. Infolgedessen stirbt der Knorpel ab, die Knochen reiben aufeinander, und es kommt zu Entzündungen sowie Schädigungen des umliegenden Gewebes.
Typische Symptome der Arthrose
Zu den häufigsten Symptomen gehören:
•Anlaufschmerzen, besonders morgens oder nach längerem Sitzen
•Gelenksteifheit
•Krepitationen (Knirschen und Knacken)
•Schwellungen
Moderate Bewegung kann die Beschwerden oft lindern, doch fortgeschrittene Arthrose führt häufig zu Dauer- und Nachtschmerzen.
Risikofaktoren für Arthrose
Arthrose kann verschiedene Ursachen haben, darunter:
•Übergewicht (BMI >30)
•Bewegungsmangel
•Fehlbelastungen (X- oder O-Beine)
•Überbelastungen durch körperliche Arbeit oder Extremsport
•Unfälle oder entzündliche Erkrankungen wie Rheuma
Genetische Faktoren spielen ebenfalls eine Rolle, wirken sich jedoch meist in Kombination mit anderen Risikofaktoren aus. Das Klima beeinflusst die Symptome, ist aber kein direkter Auslöser der Arthrose.
Diagnose von Arthrose
Die Arthrose-Diagnose erfolgt oft per Ausschlussverfahren. Der Arzt klärt zunächst andere mögliche Erkrankungen ab. Anhand der Symptome und bildgebender Verfahren wie Röntgenaufnahmen kann der Schweregrad der Arthrose ermittelt werden.
Behandlungsmöglichkeiten und Selbsthilfe bei Arthrose
Arthrose ist zwar nicht heilbar, aber verschiedene Maßnahmen helfen, die Symptome zu lindern und den Krankheitsverlauf zu verlangsamen. Eine Schonhaltung ist kontraproduktiv, da sie die Muskulatur schwächt und die Stabilität des Gelenks weiter verringert. Moderate Bewegung, Gewichtsreduktion und rauchfreies Leben fördern die Gelenkgesundheit.
•Schmerzlinderung: Bandagen (Orthesen), Schmerzmittel, entzündungshemmende Medikamente und Hyaluronsäure-Injektionen können akute Beschwerden lindern.
•Physiotherapie: Hierbei liegt der Fokus auf Schmerzlinderung, Entzündungshemmung, Beweglichkeitsverbesserung und Prävention. Physikalische Anwendungen wie Wärme, Kälte und Ultraschall sowie manuelle Techniken und gezieltes Training sind bewährte Methoden.
Physiotherapie als Schlüssel zur Arthrosebehandlung
Die Physiotherapie spielt eine zentrale Rolle in der Behandlung von Arthrose. Sie zielt darauf ab, die Beweglichkeit der Gelenke zu verbessern, Schmerzen zu lindern und die Lebensqualität zu erhöhen. Auch präventive Maßnahmen gegen das Fortschreiten der Arthrose stehen im Fokus.
Die wichtigsten Ziele der Physiotherapie bei Arthrose sind:
•Schmerzlinderung
•Beweglichkeitsverbesserung
•Stärkung der Muskulatur zur Gelenkstabilisierung
•Prävention des Fortschreitens der Arthrose
•Beratung zum Umgang mit der Erkrankung im Alltag
Wann ist eine Operation notwendig?
In fortgeschrittenen Stadien kann eine Operation nötig werden. Dies kann von minimalinvasiven Eingriffen wie Arthroskopien bis hin zu Gelenkprothesen reichen.
Fazit
Arthrose kann Menschen jeden Alters betreffen, und ein aktiver Lebensstil ist auch mit dieser Erkrankung möglich. Eine frühzeitige Behandlung kann die Symptome lindern und das Fortschreiten verlangsamen. Auch wenn Arthrose nicht heilbar ist, ermöglicht eine gezielte Therapie ein erfülltes und bewegungsreiches Leben.